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Zeig' deine Attitüde: Tanzen, Protestieren und Glitzern vor dem Kanzleramt!


Als unser Chorleiter Sven Ratzel seine Idee für das Projekt „Zeig’ Deine Attitüde!“ vorstellte, erntete er von den Chormitgliedern Begeisterung. Aber auch Unsicherheit deutete sich an: Wird Unität jetzt politisch?


Sven wollte mit uns „Schrei nach Liebe“ von den Ärzten singen. So weit, so gut. Dieses bekannte Anti-Nazi-Lied ist jüngst durch die „Aktion Arschloch“ wieder in die mediale Aufmerksamkeit gerückt. Ein Chor, der Nazi-Bashing vertritt? Hinter der Message gegen Ausländerfeindlichkeit standen wir alle. Svens Idee für eine neue letzte Strophe traf daher bei uns im Klangkörper einen Nerv:


„Nennst andere Gutmensch und Dich selbst besorgter Bürger. Machst

aus Angst die Grenzen Dicht – sagst ‚das Boot ist voll!‘. Doch nationaler

blanker Hass hat nichts von Deutschen Werten. Du glaubst, du kannst

nur verlier’n – hast damit schon verlor’n!“


Höchste Konzentration zur Aufnahme

Aber der Tonfall war uns ein Anliegen: „Chor für alle“ heißt für uns auch, nicht Hass mit Hass zu begegnen, sondern für mehr Wertschätzung und Toleranz gegenüber Andersartigkeit zu stehen. Liebe statt Hass – das sollte unsere gemeinsame Botschaft werden. Sven schaffte es, diese Botschaft in seinem Arrangement unterzubringen: „The End“ von den Beatles, das er in das Ende des Stückes verwoben hat schafft es, die klare Botschaft der Ärzte mit einem positiven Ausklang zu verbinden.


Gemeinsam probten wir das Arrangement. Dabei gab es auch offene Proben, bei denen Interessierte mitsingen konnten. Es folgte eine Soundaufnahme, wenige Tage vor dem Höhepunkt des Projekts: ein Videodreh im Herzen Berlins. Übrigens: Die Ärzte hatten wir auch dazu eingeladen (sehr nettes Management übrigens) – aber leider leider konnten wir sie nicht zu mehr bewegen, als einem „viel Spaß und gutes Gelingen“!

Besonderer Dank gilt: Hochebene an der Technik, Johannes Püschel an der Infrastruktur und Johannes Schneider am E-Schlagzeug! DANKE

Am 12. Dezember 2015 trafen sich Unität und Unterstützer vor dem Kanzleramt. Ausgestattet mit 200 Herzluftballons, Lautsprechern und vielen Schildern. Diese hatten wir zuvor an zahlreichen Abenden – und Nächten – selbst gestaltet. Auf ihnen zu lesen waren glitzernde Parolen, unter anderem „Glitzerregen statt Aufregen“, „Grenzenlos glücklich“ und „Nazis essen heimlich Döner“. So sangen, tanzten, protestierten und glitzerten wir vor dem Kanzleramt. Mit an Bord: Die Polizei. Denn der Auftritt fand im Bannkreis statt – auch die Luftfahrtbehörde wusste Bescheid – immerhin fliegen nicht täglich 200 Herzluftballons über Berlin. Trotz – oder gerade wegen? – der Anwesenheit unseres großartigen Kamerateams konnten wir unsere ganz privaten Hundertschaft glauben machen, wir wären eine waschechte Demonstration und nicht „nur“ ein Filmdreh. So zogen wir im Laufe des Tages in Richtung des Reichstages weiter. Vor dieser Kulisse entstanden die finalen Aufnahmen.


„In the End, the love you take, is equal to the love you make“ (THE BEATLES)

Dieses Video feierte seine glorreiche Premiere auf unserem Semester-abschlusskonzert am 12. Februar 2016. Unser Publikum war begeistert, und wir waren stolz. Stolz darauf, was wir mit Einsatz und Herzblut geschaffen haben. Mit „Zeig’ Deine Attitüde!“ wollen wir zeigen, dass uns das, was gerade in Deutschland passiert, nicht egal ist. Fremdenfeindlichkeit, Hass und Gewalt sind jeden Tag in unseren Medien präsent. Unität möchte positive Energie verbreiten, für mehr Toleranz und Frieden in Deutschland. Unität macht glücklich, und dieses Glück möchten wir mit allen Menschen teilen. Weil „in the end, the love you take is equal to the love you make.“ (The Beatles, ‚The End‘).


Dokumentiert von Jule

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